Ein erholsamer Schlaf ist für die gesunde Entwicklung von Kindern von entscheidender Bedeutung, denn während des Schlafs durchläuft ein Kind verschiedene Schlafphasen, die für seine körperliche und geistige Erholung von großer Bedeutung sind. Doch in der heutigen schnelllebigen Welt ist es sehr herausfordernd, sicherzustellen, dass unsere Kleinen die richtige Menge und Qualität an Schlaf bekommen. Als Eltern spielen wir jedoch eine entscheidende Rolle dabei.
Hier sind einige Tipps, wie Du einen gesunden Schlaf Deines Kindes fördern kannst:
1. Routine leben.
Um sich sicher und wohl zu fühlen, brauchen Kinder Struktur und Vorhersehbarkeit. Eine regelmäßige Schlafenszeit-Routine hilft dabei, ihre biologische Uhr zu regulieren und Signale für den Körper zu setzen, dass es Zeit ist, sich auszuruhen. Du kannst Deinem Kind den Übergang zum Schlafen durch gemeinsame Rituale wie Vorlesen, Kuscheln oder leise Musik erleichtern.
Beispiel
Ich habe versucht das Abendessen sehr zeitig zu legen, so dass die Kids nach dem Essen noch mind. 1 Stunde Zeit hatten, um ins Bett zu gehen. Vielleicht kennst Du das auch: müde Kinder sind sehr langsam im Zähneputzen und Umziehen. 😉 So ist bei uns selten zeitlicher Stress entstanden.
Je nach Alter haben wir unseren Kindern abends vorgelesen und mit ihnen gekuschelt. Oft gab es auch noch das berühmte “Gute-Nacht-Lied”. (bis meine Kids als sie älter wurden, lieb darum gebeten haben, ich möge das Singen jetzt gern weglassen 🙂 )
2. Entspannte Umgebung ermöglichen.
Ideal für einen erholsamen Schlaf ist ein ruhiges, dunkles und kühles Schlafzimmer mit einem gemütlichen Bett und bequemer Bettwäsche. Es ist auch sehr sinnvoll, die Stimulationen vor dem Schlafengehen zu reduzieren. Dazu gehört alles, was aufregt und ablenkt, wie Toben, Hausaufgaben, Mediennutzung. Biete stattdessen beruhigende Aktivitäten an, wie unter dem ersten Punkt beschrieben. Auch Entspannungsübungen und sanfte Massagen helfen Stress abzubauen, gleichzeitig verbringst Du mit Deinem Kind “quality time”.
3. “Sei da” für Dein Kind.
Nimm Dir Zeit und habe Geduld. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse und Gefühle Deines Kindes einzugehen. Höre zu und versuche “hinter die Worte” zu schauen, um zu verstehen, ob es Ängste, Sorgen oder Unbehagen gibt. Denn diese werden den Schlaf Deines Kindes beeinträchtigen. Rede offen und hilf Deinem Kind, sich sicher und geborgen zu fühlen.
Beispiel
Ich bin ein ausgesprochener Morgenmensch. Meine Kraf geht ab 16 Uhr immer mehr zur Neige. Undich brauche es, abends noch genügend kinderfreie Zeit zu haben. Das beißt sich inzwischen mit meinem großen Sohn. Früher habe ich beide Kinder auf einmal ins Bett gebracht. Aber dann wurden sie älter und bezogen ihre eigenen Zimmer. Plötzlich brauchte ich abends doppelte Zeit, um die Kinder ins Bett zu bringen. Meine Tochter braucht abends nicht mehr viel Zuwendung, aber mein Sohn taut abends erst richtig auf. Er erzählt dann eine Menge, was er über den Tag erlebt hat und was ihn beschäftigt. Das kostet mich viel Kraft, weil meine “me-time” immer kürzer wird. Hier versuche ich einen Spagat zu machen. Manchmal nehme ich mir bewusst die Zeit für meinen Sohn und manchmal sage ich ihm, dass es heute nicht klappt mit längerem bei ihm Sitzen, weil ich Zeit für mich brauche. Inzwischen gehen wir immer öfter abends direkt nach dem Abendessen eine Runde spazieren. In dieser Zeit kann mein Sohn sich schon “alles von der Seele reden” und es muss nicht mehr alles “im Bett” geschehen..
4. Gesundes Essen und viel Bewegung nicht vergessen.
Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung ist generell wichtig für die gesunde Entwicklung von Kindern. Doch gerade für den gesunden Schlaf ist es ratsam, Deinem Kind tagsüber genug Zeit zu geben, sich auszupowern. Natürlich ist es auch hilfreich, wenn der Blutzuckerspiegel stabilisiert ist durch genügend Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
Fazit
Es gibt allgemeine gute Ratschläge für das gesunde Schlafverhalten von Kindern. Aber sie sind keine Zauberformel. Wir Eltern können unser Bestes geben und doch haben wir nicht alles in der Hand.
Dein Kind ist eine einzigartige Persönlichkeit mit eigenem Denken und Fühlen. Es gibt auf der einen Seite richtiggehende “Schlafkinder”, die immer und überall super schlafen, egal was am Tag alles los war. Mein Sohn ist so einer. Er hat von Anfang an viel und lange geschlafen. Schlafstörungen kennt er nicht. Ihm habe ich auch mit 9 Monaten erklärt, dass ich ihn nachts nicht mehr stillen werde; ab da hat er durchgeschlafen. Es gibt aber auch die anderen Kinder, die alles Mögliche, dass sie erleben, im Schlaf verarbeiten. Diese Kinder haben es einfach schwerer. Sie brauchen mehr Begleitung und sehr geduldige Eltern. Auch hier habe ich genügend Erfahrungen machen dürfen mit meiner Tochter. Und mein Geduldsfaden ist nicht aus Drahtseil gewesen, manchmal aus Wolle, der schnell riss. Doch wir Eltern wachsen mit unseren Kindern mit. Es bleibt nicht alles schwierig und manchmal ändert sich auch nur unsere Einstellung.
Wenn Du ein Thema mit dem Schlaf Deines Kindes hast, dann melde Dich bei mir. Gemeinsam schauen wir, wie wir Deinem Kind helfen können.
Deine Sandra
Sandra Giera ist Familiencoach, Fachreferentin für Erziehung und Mutter zweier Kinder. Mit Herz und Klarheit hilft sie Eltern, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten, gesunde und glückliche Beziehungen zu schaffen.